ECOPOTENTIAL Projekt

ECOPOTENTIAL ist ein grosses Projekt innerhalb des EU-Forschungsrahmenprogramms H2020, das eine Bestandesaufnahme gegenwärtiger und zukünftiger Zustände von Ökosystemen und deren Dienstleistungen mittels integrierter Erdbeobachtungsdaten aus Fernerkundung und Felderhebungen sowie Datenanalyse und -modellierung zum Ziel hat.

19.05.2016 von Ralph Sonderegger

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Ökosysteme in Berggebieten erbringen einen ausgedehnten Bereich an Ökosystemdienstleistungen – wie Klimaregulierung, Schutz vor Naturkatastrophen, Erholung und die Bereitstellung von Habitaten –, aber die Erbringung dieser Dienstleistungen ist zunehmend in Gefahr durch Klimawandel, Naturereignisse und Landnutzungswechsel. Räumlich explizite Bestandesaufnahmen von Ökosystemdienstleistungen sind ein wichtiges Instrument für Entscheidungsträger in Bezug auf Umweltschutz, Ökosystemmanagement und Raumplanung. Erdbeobachtung ist eine vielversprechende Datenquelle für solche Bestandesaufnahmen, da sie räumlich explizite, gebietsweite und zeitnahe Daten der Ökosystemeigenschaften liefern. Die Verbindung zwischen den Ökosystemen und ihren Dienstleistungen sowie deren Verhalten unter Veränderungsszenarien sind jedoch vielen Ungewissheiten unterworfen.

Im Projekt ECOPOTENTIAL entwickeln wir einen Modellansatz, der auf Erdbeobachtung basierende Bestandesaufnahmen von Ökosystemdienstleistungen, deren Auswertung und Veränderungsszenarien in Bayes’sche Netzwerke integriert. Diese erlauben uns, das Angebot und die Nachfrage von Dienstleistungen zu untersuchen, den Abtausch zwischen den Dienstleistungen, deren potentielle zukünftige Entwicklung sowie die damit verbundenen Ungewissheiten. Wir werden einen Satz relevanter Ökosystemdienstleistungen in der Bergregion von Davos modellieren und mit dem Schweizer Nationalpark vergleichen. Im Projekt ECOPOTENTIAL wird der gleiche Modellierungsansatz auch in anderen Schutzgebieten angewendet.